Einweihung Bürogebäude
Der moderne Gebäudekubus mit der rötlich-braunen Stahlfassade im Reutheweg in Nördlingen ist ein echter Hingucker. Wegen der Pandemie konnte die Einweihung und Einsegnung des Verwaltungsgebäudes erst am 15. Juli 2022 gefeiert werden – fertiggestellt und bezogen wurde es schon 2020.
Das markante Bauwerk, das sich durch Sichtbeton und Stahl auszeichnet, ist ein Zeichen von und für moderne Baukunst. Zu der Feier kamen rund 100 Gäste. Die Musikband der Mittelschule Nördlingen, mit der die Firma Eigner eine Schulpartnerschaft verbindet, spielte. Geschäftsführer Werner Luther, witzelte zu Beginn, dass die Fassade wegen des corona-bedingten Aufschubs der Feier inzwischen leider schon etwas angerostet sei. In Wirklichkeit ist die Rost-Optik des Cortenstahls jedoch gewollt, denn unter der tatsächlichen Rostschicht bildet sich eine Sperrschicht, die eine weitere Korrosion verhindert. Die Fassade ist damit besonders langlebig und nachhaltig.
Vor dem Umzug in den Reutheweg befand sich die Eigner Bauunternehmung am Weinmarkt in der Innenstadt. Dort fehlte jedoch der Platz, um sich zu vergrößern. Deshalb erwarb die Firma bereits in den 50er-Jahren im Reutheweg Grund für Lagerflächen. Nach und nach wurde dieser zweite Standort mit Firmenbauten erweitert. 2012 kaufte Eigner schließlich von der Firma Hopf das benachbarte, rund 19.000 Quadratmeter große Grundstück, auf dem das jetzige Bürogebäude steht. Damit befinden sich die Verwaltung, der Bauhof, die Zimmerei und die Werkstatt nun an einem Standort. Dass die Firma moderne digitale Techniken verwendet, wird auch an den beiden neuen Abteilungen für 3D-Druck und für 3D-Planung ersichtlich.
Geschäftsführer Wolfram Uhl führte aus, dass der Nachhaltigkeitsgedanke für das Bürogebäude zentral sei. So wurde etwa der Rückbau oder eine mögliche spätere Umnutzung in der Planung bereits berücksichtigt. Die Cortenstahl-Fassade bedarf auch keiner weiteren Anstriche. Auch die Verwendung von Sichtbeton bedeutet, dass die Baumaterialien später wieder sortenrein getrennt werden können. Eigner setzt damit ein Zeichen gegen den allgemein größer werdenden Baustoffmix. Zudem kommen regenerative Energien zum Einsatz: Die PV-Anlage auf den Dächern liefert unter anderem den Strom für die beiden Wärmepumpen, mit denen je nach Jahreszeit geheizt oder gekühlt werden kann.
Landrat Stefan Rößle ging in seinem Grußwort auf den 10. Donau-Rieser Heimatpreis der Volks- und Raiffeisenbanken ein. In der Sparte Architektur und Ortsplanung hatte die Firma Eigner mit dem modernen Bürogebäude im Jahr 2021 den zweiten Platz erreicht. Rößle nannte diese Prämierung „verdient“, auch wenn manche Leute im Ries das Gebäude als „arg modern“ empfinden könnten. Oberbürgermeister David Wittner wies darauf hin, dass nur wenige Nördlinger Unternehmen so stark mit der Geschichte der Stadt verbunden seien, wie die Firma Eigner. Architekt Matthias Riemer aus Heilbronn freute sich, dass sein klarer und strenger Entwurfsgedanke nicht „weichgeklopft“ worden sei. Dekan Gerhard Wolfermann und Stadtpfarrer Benjamin Beck spendeten dem Neubau den ökumenischen Segen.